Die Wappen der Seutter von Loetzen
Leider gibt es in einigen als durchaus zuverlässig geltenden Wappensammlungen auch unzutreffende Angaben zu den Seutter-Wappen. Die folgende Zusammenstellung soll zur Klärung beitragen. Siehe auch:
- Die Ritter und Patrizier Seuter in und um Kempten: Wikipedia "Seuter (Familie)"
- Die Reichsritter und Patrizier S.v.L. u.a. in Kempten, Ulm, Nürnberg und Lindau: Wikipedia "Seutter von Loetzen (Adelsgeschlecht)"
- Der Seutter'sche Roßmaulkorb, irrtümlich Feuerkorb oder Fischreuse genannt: Wikipedia "Feuerkorb (Heraldik)"
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Wegen der Urheber und ggf. einer Lizenz bei Fotos aus Wikipedia siehe u.a.:
Roßmaulkorb ;
Patrizierwappen am Alten Rathaus ;
Hauswappen Lindau
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Das Stammwappen der Ritter und Kemptener Patrizier Seutter, ab 1559 Reichsritter Seutter v. Loetzen
Der geflochtene, aufrecht stehende und oben offene goldene Korb im schwarzen Schild ist schon 1383 und 1476 nachweisbar. Deutlich dargestellt ist er u.a. bei den Patrizierwappen am Rathaus von Kempten.
Bis ins 20. Jahrhundert wurde diese einfachste Form des Wappens zur Kennzeichnung und Verzierung von Bauten und Gegenständen verwendet; hier ein Bilder- oder Spiegelrahmen.
Das Wappen (1491) von Caspar Suiter als Abt des ehemaligen Prämonstratenser-Klosters Steingaden zeigt ebenfalls das Seutterwappen. In seiner Amtszeit 1470-1491 wurden die Kirche und der romanische Kreuzgang des 1147 von Markgraf Welf VI. als Welfen-Grablege gestifteten Klosters im Stil der Spätgotik umgestaltet, und er war der erste Abt von Steingaden, der die Pontifikalien (Mitra, Krummstab, etc.) führen durfte.
1491, 1532 und 1559 erhielten die Seutter (Suiter, Seuter, Sewter, ...) als Patrizier von Kempten und als Ritter auf Adelssitzen bei Kempten - ab 1559 Reichsritter Seutter von Loetzen - die oben gezeigten Wappenbesserungen. Leider zeigen die in einer Seutter-Chronik enthaltenen Skizzen nicht auch die zugehörigen Helmdecken.
Das Wappen der Reichsritter S.v.L., auch Patrizier der Reichsstadt Kempten
Das ritterliche Wappen von "Matthäus Seutter der Jünger - 1584" zeigt den Wappenspruch "Trau - Schau - Wem".
Auch das Allianzwappen (1588) "Joachim Zollikofer und Katharina Zollikoferin geborne Seutterin von Kempten" zeigt das Wappen der 1559 in den Reichsritterstand erhobenen S.v.L.
Die Wappen des erbländisch österreichischen (1703/04) und des Reichs Freiherrn (1712) S.v.L. auf Atzelsberg und Steinach
Johann Conrad S.v.L. auf Atzelsberg und Steinach (1657-1730) erhielt mehrere Wappenbesserungen und wurde zuletzt 1703/04 in den österreichischen und 1712 in den Reichs- und Erbländischen Freiherrnstand als "des H. R. Reichs Edler Panner- und Freyherr" und "Wohlgeboren" erhoben. Er hatte aber keine Nachkommen und setzte seine in das Ulmer Patriziat aufgenommenen Neffen als Erben ein. Im Bild hier erkennt man gut die Freiherrnkrone; die Helmdecken sind nicht dargestellt.
Das Wappen des "Atzelsbergers" wurde von Johann Michael und von Gottlieb S.v.L. - beide waren Bürgermeister in Lindau - unbeanstandet geführt: Natürlich nicht in der freiherrlichen, sondern in der ritterlichen Ausgestaltung.
Johann Michael hat dieses Wappen auch in die barocke Tafel der Gruft am Alten Aeschacher Friedhof von Lindau malen lassen.
Die Wappen der S.v.L. als Patrizier (1716) der Reichsstadt Ulm und als Freiherrn (ab 1810)
1716 wurden die Ulmer S.v.L. in das Patriziat der Reichsstadt Ulm aufgenommen und erhielten ein gemehrtes Wappen.
1810 erfolgte die Erhebung in den Freiherrnstand des Königreichs Württemberg. Die Freiherrn SvL im Königreich Bayern (1809/13) und im Großherzogtum Baden (1880) führten das selbe Wappen.
Das Wappen (1813) der S.v.L. im Königreich Bayern und (1858) im Kaiserreich Österreich
Bei der Immatrikulation (1813) im Königreich Bayern und bei der Adelsprävalierung (1858) im Kaiserreich Österreich wurde das 1559 verliehene Wappen übernommen.
Erich (*1890) und Helene (*1893), beide geb. S.v.L., haben das Wappen in ihrem Ex Libris geführt.
Wappen der S.v.L. auf diversen Gebäuden
In Lindau findet man das Seutterwappen an mehreren Bürgerhäusern als Hauswappen.
Das Seutterwappen ist auch neben der Rathausuhr bei den Wappen der Patrizier der Reichsstadt Lindau zu finden.
Als Stifterwappen befindet es sich im Glasfenster der evangelischen Kirche in Unterhaus bei Seeboden am Millstättersee, Kärnten.
Manchmal wird der Korb in künstlerischer Freiheit ohne Querbänder gezeichnet, so in einer Darstellung aus Regensburg.
Die Eberle besitzen den Hof Letten 1 in 87437 Kempten - St. Mang, den sie mit dem Wappen der nach Letten genannten Reichsritter Seutter von Loetzen geschmückt haben. Kapp darunter ist eine Steintafel in die Mauer eingelassen: "Hier stand einst das Schlößchen Letten. 1573 Lehen des Stiftes Kempten, dann Eigenthum der reichsstädtisch-kemptischen Patrizierfamilie Seuter. 1654 vom Stifte Kempten gekauft und vom Fürstabt Roman Giel von Gielsberg bis zur Vollendung der Residenz anno 1668 bewohnt.
Die Gruft am Alten Aeschacher Friedhof von Lindau zeigt das von Johann Michael S.v.L. unbeanstandet geführte ritterliche Wappen des "Atzelsbergers".
Der Seutterische Korb am Gartentorpfeiler der Villa Elena wurde um 1900 gestaltet und in ein Wappenbanner mit Quasten gesetzt.